Koordinaten |
Koordinatensysteme
Horizontal-SystemDen Großkreis des Horizonts erhält man durch das Ausschneiden der Horizontalebene aus der Himmelskugel. Das Azimut (A) wird vom Südpunkt (0 °) ausgehend über West, Nord und Ost angegeben. Man beachte, daß in der Navigation von Norden über Osten gemessen wird und daher eine Verschiebung von 180 ° gegenüber der Astronomie zu berücksichtigen ist. Die Höhe (h) eines Objekts wird vom Horizont ausgehend in Richtung Zenit (90 °) angegeben. Negative Größen in Richtung Nadir (-90 °) befinden sich unter dem Horizont und sind somit für den Beobachter nicht sichtbar. Um das hantieren mit positiven und negativen Winkeln zu umgehen, wird gelegendlich auch die Zenitdistanz (z) verwendet, die ausgehend vom Zenit (0 °) in Richtung Nadir (180 °) gemessen wird. Da im Horizontal-System beide Winkelangaben von der geographischen Breite und Länge des Beobachters und von der Beobachtungszeit abhängen, eignet sich dieses System nicht so gut für die Einstellung am Teleskop und wird daher nicht für die Angaben in Katalogen verwendet. Festes Äquatorial-SystemDen Großkreis des Himmelsäquators erhält man durch das Ausschneiden der Äquatorebene der Erde aus der Himmelskugel. Die erste Koordinate im Äquatorialen System ist der Stundenwinkel (t), der vom Schnittpunkt des Äquators mit dem Meridian in westlicher Richtung gezählt wird. Angegeben wird er normalerweise im Stundenmaß, d.h. 360° entsprechen 24h 0m 0s. Die zweite Koordinate, die Deklination (δ), gibt die Entfernung des Himmelsobjektes vom Äquator an. Gemessen wird vom Äquator (0 °) zum Himmelsnordpol (90°) in positiver Richtung und zum Himmelssüdpol (-90°) in negativer Richtung. Im festen Äquatorial-System ist die Deklination unabhängig vom Beobachtungsort, jedoch der Stundenwinkel ist abhängig vom Beobachter. Bewegliches Äquatorial-SystemUm beide Koordinaten unabhängig vom Beobachtungsort zu machen, geht man auf das bewegliche
Äquatorial-System über, bei dem man vom Stundenwinkel auf die Rektaszension (α) übergeht. Diese geht
vom Frühlingspunkt, an dem die Ekliptik den Himmelsäquator schneidet, aus und zählt in Richtung
Sommeräquinoktikum, dem Schnittpunkt mit dem Meridian. Der Frühlingspunkt hat die Rektaszenzion 0
h, der Herbstpunkt die Rektaszension 12h. Ekliptikal-SystemDen Großkreis der Ekliptik erhält man durch das Ausschneiden der Erdbahnebene aus der Himmelskugel. Die Ekliptik ist gegenüber dem Himmelsäquator um einen Winkel von rund 23,45° geneigt und wird Schiefe der Ekliptik genannt. Die beiden Koordinaten sind die ekliptikale Breite (β) und die ekliptikale Länge (λ). Die Breite wird ausgehend von der Ekliptik (β=0°) positiv zum Ekliptikalen Nordpol (β=90°) und negativ zum Ekliptikalen Südpol (β=-90°) gezählt. In der Ebene der Ekliptik mißt man die ekliptikale Länge ausgehend vom Frühlinkspunkt (λ=0h) über Osten nach Westen. Das ekliptikale Koordinatensystem wird immer dann benutzt, wenn man die Bewegungsabläufe von Objekten innerhalb des Sonnensystems beschreiben will. |
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Autor: Thomas Ule, letzte Änderung 04.12.2019 |